Dyskalkulie
Was steckt eigentlich hinter dem Begriff "Dyskalkulie"? Wie kann ich erkennen, ob mein Kind eine Dyskalkulie hat oder ob doch etwas anderes als Ursache für seine Probleme in Mathematik in Frage kommt? Um direkt zum gewünschten Thema zu gelangen, klicken Sie einfach auf den entsprechenden Link.
Lesekompetenz und Mathematik
Zwar schwach in Mathe, aber gut in Deutsch...
Textaufgaben: nicht nur mit LRS eine Herausforderung
Die besondere Schwierigkeit diskontinuierlicher Texte
LRS und Legasthenie: rechtzeitig etwas tun
Themenübersicht Dyskalkulie
Legasthenie und Dyskalkulie
Wenn Eltern eine Rechenschwäche (Dyskalkulie) vermuten oder sogar wissen, dass ihr Kind Probleme beim Verständnis von mathematischen Textaufgaben hat, dann muss nicht unbedingt eine Dyskalkulie die Ursache dafür sein. Auch eine unerkannte Lese- bzw. Rechtschreibschwäche (LRS bzw. Legasthenie) kann die Ursache für Probleme in Mathe sein. Eine pädagogische Förderung im LOS (Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz) kann helfen, dass Kinder diese Probleme nachhaltig beheben. Der erste Schritt ist ein Rechtschreibtest im LOS. Dabei erfahren die Eltern bzw. Betroffene, ob Verständnis-Probleme von Texten vorliegen.
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Individuelle Förderung im LOS
Im LOS legen wir größten Wert auf pädagogischen Erfolg und Kundenzufriedenheit. Laut einer unabhängigen Studie verbessern sich im LOS geförderte Kinder doppelt so schnell wie normal geförderte Schüler, wobei vor allem die sehr schwachen Leser und Schreiber besonders von der Förderung im LOS profitieren. Gemäß einer Elternbefragung würden 93 Prozent der Eltern ihr Kind wieder im LOS anmelden. Darauf sind wir stolz.
Wenn Sie möchten, dass auch Ihr Kind trotz seiner Probleme im Lesen und Schreiben – bei Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), Lese-Rechtschreib-Störung oder Legasthenie – den Anschluss an die Klasse findet oder einen guten Schulabschluss schafft, dann legen Sie jetzt den Grundstein.
Lesekompetenz und Mathematik
Rechenschwäche (Dyskalkulie) oder Leseschwäche?
Schüler, die schlechte Leistungen in Mathematik zeigen und sogar bei den Grundrechenarten viele Fehler machen, können an einer sogenannten Dyskalkulie, also an einer Rechenschwäche, leiden. Diese (oft voreilig diagnostizierte) Dyskalkulie entpuppt sich bei genauerer Betrachtung jedoch in vielen Fällen als Lese-Rechtschreib-Schwäche (manchmal auch "Lese-Rechtschreibschwäche"). Das Problem liegt dann nicht im Bereich des Rechnens, sondern bereits beim Lesen. Leseschwache Schüler und Schüler mit LRS sind nicht oder nur mit größter Mühe in der Lage, mathematische Aufgabenstellungen und Textaufgaben zu entschlüsseln.
Schriftliche Aufgabenstellungen verstehen
Dies ist aber unerlässlich: Kinder, die nicht einmal in der Lage sind, die Aufgabenstellung zu verstehen, werden erst recht nicht in der Lage sein, die Aufgabe zu lösen. Das gilt natürlich auch für andere Fächer wie Physik, Biologie, Chemie usw.
Leseschwache Kinder und Kinder mit Legasthenie benötigen deshalb eine besonders sorgsame Vorbereitung auf den fachspezifischen Gebrauch der Wörter in der Mathematik sowie die typischen Textsorten. Vor allem aber muss geprüft werden, ob es sich bei den Schwierigkeiten des Kindes wirklich um eine Rechenstörung in Form von Dyskalkulie oder um eine unzureichende Lesekompetenz beziehungsweise LRS handelt. Nur mit diesem Wissen kann eine Förderung erfolgen, die die schulische und persönliche Entwicklung des Kindes angemessen unterstützt.
Zwar schwach in Mathe, aber gut in Deutsch...
Gute Deutschnote keine Garantie für gute Lesekompetenz
Bei Schülern mit schlechten Leistungen in Mathe und einer gleichzeitig guten Deutschnote scheint die Möglichkeit der LRS als Ursache für die Probleme im Rechnen auszuscheiden. Folglich vermuten Eltern dann, dass ihr Kind an Dyskalkulie leidet. Das aber ist ein Trugschluss. Auch Kinder und Jugendliche mit schwachen Fähigkeiten im Lesen können in der Schule eine gute Deutschnote erzielen. Das Lesen macht nämlich nur einen kleinen Teil der Gesamtnote in Deutsch aus, genau wie der Teilbereich der Rechtschreibung (Orthographie). So bleiben Schwierigkeiten im Lesen – und teilweise sogar im Schreiben – häufig unerkannt oder werden als Problem unterschätzt.
LRS-Test bringt Gewissheit
Entwicklungen wie das "Schreiben nach Gehör" (Methode nach Jürgen Reichen) und neue Formen der Leistungsbewertung verstärken diese Problematik.
Eine gute Deutschnote ist also keine Garantie für eine ausreichende Lesekompetenz. Deshalb lohnt es sich für Eltern, auch bei einer guten Deutschnote an eine LRS beziehungsweise eine Leseschwäche als Ursache für die vermeintliche Rechenstörung zu denken. Wenn das die Ursache ist, verbessert sich durch passende außerschulische Förderung nicht nur die Lesekompetenz, sondern es verschwindet auch die vermeintliche Dyskalkulie. Die Noten werden in allen möglicherweise betroffenen Fächern besser.
LRS und Dyskalkulie
Textaufgaben: nicht nur mit LRS eine Herausforderung
Nicht selten gehören einfache Textaufgaben im Mathematikunterricht bereits ab der 2. Klasse zum Alltag. Kinder und Jugendliche, die selbst einfache Texte nicht lesen und verstehen können, verfügen allerdings nicht über die notwendigen Voraussetzungen für das Bewältigen von Textaufgaben. Bereits von kurzen Textaufgaben können sie überfordert sein. Denn die Länge einer Textaufgabe sagt nichts über ihren Schwierigkeitsgrad aus. Auch kurze Textaufgaben können sehr kompliziert sein. Textaufgaben können somit auch solchen Kindern und Jugendlichen Probleme bereiten, die mit bloßen Rechenaufgaben sehr gut zurechtkommen. Auch hier zeigt sich: Eine Überforderung durch Textaufgaben muss keineswegs eine Rechenschwäche beziehungsweise Dyskalkulie bedeuten. Gleichzeitig kann eine niedrige Lesekompetenz aber durchaus die Symptome einer Dyskalkulie verstärken.
Selbst wenn sich ein Schüler den Bedeutungsgehalt literarischer Texte erschließen kann, stößt er damit in Mathematik oft an seine Grenzen. Denn anders als bei gewöhnlichen Texten kommt es hier meist auf jedes einzelne Wort an. Außerdem haben viele Wörter, die der Schüler aus seiner Alltagssprache kennt, im Bereich der Mathematik eine veränderte Bedeutung. So ist unter dem Begriff „Rechnung“ beim Einkaufen etwas anderes zu verstehen als in der Mathematik. Der Ausdruck „wie viel“ oder „wie viele“ ist bei Textaufgaben in der Regel die Aufforderung zum Rechnen. Kinder, denen dies aufgrund ihrer Leseprobleme entgeht, stehen an dieser Stelle meist vor großen Problemen. Mit ihrem alltäglichen Wissen kommen sie in der Mathematik also nicht weiter. Kinder und Jugendliche mit Legasthenie, LRS oder unzureichenden Fähigkeiten im Lesen erleben diese mathematische Sondersprache als zusätzlichen Stolperstein. Das hat allerdings nichts mit Dyskalkulie zu tun.
Die besondere Schwierigkeit diskontinuierlicher Texte
Vor eine besondere Herausforderung werden Lernende in der Schule auch ohne Dyskalkulie durch diskontinuierliche Texte gestellt. Das sind Texte, die nicht fortlaufend geschrieben sind, sondern zum Beispiel durch Tabellen, Diagramme oder Skizzen unterbrochen werden, die selbst ebenfalls Informationen enthalten. In mathematischen Büchern sind diskontinuierliche Texte besonders verbreitet. Sie kommen aber auch in den Büchern aller möglichen Fächer wie zum Beispiel Biologie, Physik, Chemie usw. in der Schule vor. Die Blickführung ist in diskontinuierlichen Texten nicht vorgegeben und liegt im Ermessen des Lesers. Leidet ein Schüler an einer LRS oder an Legasthenie, sind diskontinuierliche Texte eine ganz besondere Hürde beim Verstehen von Texten sowie Textaufgaben sowie dem Lernen in der Schule. Aber auch im Alltag stellen sie zum Teil unüberwindliche Hindernisse für schwache Leser dar. Diskontinuierliche Texte im Alltagsleben sind zum Beispiel Einkaufslisten, Telefonbücher, Fahrpläne, Fußballergebnisse, Wetterkarten, oder auch Kino- und Theaterprogramme, Wahlergebnisse, Klimadiagramme oder Fahrkarten.
LRS und Legasthenie: rechtzeitig etwas tun
Gewissheit verschaffen
Eltern bieten sich einige Anhaltspunkte, um mögliche Schwierigkeiten im Lesen zu erkennen. An Büchern haben junge Menschen mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten und Legasthenie nur wenig Interesse. Sie lesen langsam, stockend und meist unter Druck. Häufig lesen sie Wörter, die in den Sinn passen, aber nicht im Text stehen. Vor allem jüngere Kinder lesen Texte "auswendig". Fremde Texte verstehen sie inhaltlich nicht oder nur unter größter Anstrengung. Textbezogenes Interpretieren ist dadurch nahezu unmöglich.
Schwierigkeiten im Rechnen oder doch im Lesen und Schreiben?
Wenn Eltern beobachten, dass ihr Kind sich beim Rechnen schwertut und viele Fehler macht, oder vermuten, dass es an einer Rechenschwäche leidet, sollten sie zunächst überprüfen lassen, ob seine Lesekompetenz ausreichend ist. Kann das Kind jedoch ausreichend gut und sinnentnehmend lesen, ist es möglich, dass es an einer Rechenschwäche, einer sogenannten Dyskalkulie, leidet. Diese sollte dann in einem professionellen Umfeld angemessen therapiert werden.
Ist die Ursache für die Schwierigkeiten keine Dyskalkulie, sondern eine Leseschwäche, muss umgehend mit einer entsprechenden Förderung begonnen werden, um die schulische, persönliche und berufliche Entwicklung des Kindes nicht zu gefährden und den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft zu legen.